Autor
Ilja Preuß
- LinkedIn:iljapreuss
„Loslassen ist Quatsch“
In der komplexen, schnelllebigen Arbeitswelt sind wir angewiesen auf Teams, die Verantwortung übernehmen. Die vorausschauend handeln, unternehmerisch gute Entscheidungen treffen und Herausforderungen eigenständig und schnell erkennen und lösen.
Das passiert meist nicht in dem Maße, wie wir es brauchen. Statt Initiative sehen wir Zurückhaltung. Statt Eigenverantwortung erleben wir Abwarten. Warum ist das so?
Liegt es an den Teams – oder könnte unsere eigene Führung Teil des Problems sein?
Die richtige Balance finden?
In einer komplexen Arbeitswelt können wir nicht mehr über Anweisungen führen. Also geben wir Verantwortung ab, wir lassen los. Doch dann sehen wir Dinge, die schieflaufen. Risiken, die übersehen werden. Entscheidungen, die Schaden anrichten werden. Und dann?
Dann sind wir gezwungen, einzugreifen. Schließlich wäre es unverantwortlich, Schaden für die Organisation, für Kunden und die Mitarbeitenden sehenden Auges einfach geschehen zu lassen. Also übernehmen wir Kontrolle, für den Moment. Ist der Schaden abgewendet, lassen wir wieder los – bis zum nächsten Mal.
Das sind die Momente, in denen Teams beginnen, ihre Eigenverantwortung in Frage zu stellen. Warum?
Als Führungskräfte haben wir das Gefühl, wir müssten die richtige Balance finden zwischen „Loslassen“ und „Eingreifen“ – und merken nicht, dass genau dieses Muster das Problem erzeugt.
Denn selbst wenn wir Verantwortung abgeben, behalten wir eines: die Interpretationshoheit.
Wir glauben, dass das, was wir sehen und denken, die Realität ist. Dass unser Eingreifen nötig ist, weil wir die Situation am besten verstehen.
Doch was wäre, wenn unser Bild unvollständig ist? Was wäre, wenn das Team Informationen hat, die uns fehlen – und umgekehrt?
Nicht „Loslassen“
Der Schlüssel liegt nicht im „Loslassen“ – sondern darin, Entscheidungen gemeinsam besser zu machen.
Das bedeutet: Wenn wir eingreifen, tun wir es nicht mit einer Entscheidung, sondern mit einem Dialog.
Mutual Learning bedeutet:
So lernen wir gemeinsam, wer was braucht, um angemessene Entscheidungen treffen zu können. So können wir eingreifen und damit die Selbstorganisation stärken, statt sie zu untergraben.
Wenn wir das nächste Mal eingreifen wollen, tun wir es. Aber nicht mit einer Entscheidung. Sondern mit Selbstreflexion, Transparenz und Neugierde.
Bildnachweis: Foto von Ana Municio auf Unsplash
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