Autor
Stefan Roock
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Radikaler Wertschöpfungsfokus
Klassische statische Teams (agil oder nicht) sind eine gute Basis für die Entwicklung. Sie können klein und stabil sein und sich in einem Thema spezialisieren. Dafür nehmen wir eingeschränkten Wertschöpfungsfokus in Kauf. Die notwendige Koordination zwischen den Teams kann zu extremer Trägheit führen. Fluide Teams stärken den Wertschöpfungsfokus und nehmen dafür Abstriche in anderen Dimensionen in Kauf.
Das ideale Team erfüllt (unter Anderem) vier Bedingungen: Es ist klein, es ist langfristig stabil, hat ein stabiles Thema und es ist an der Wertschöpfung orientiert. Wenn mehrere Teams an einem Produkt arbeiten, lassen sich diese vier Bedingungen NIE vollständig erfüllen. Irgendeine Kröte müssen wir schlucken. Bei klassischen (statischen) Teamstrukturen nehmen wir Abstriche beim Wertschöpfungsfokus in Kauf - oft ist uns das nicht mal bewusst. Gäbe es vollständigen Wertschöpfungsfokus, hätten wir (fast) keine Abhängigkeiten und kein relevantes Koordinationsthema.
Die Abhängigkeiten zwischen den Teams können zu schwerfälliger Planung und Koordination führen. Mitunter fühlt sich das Ganze wie die “Behörde für Agilität” an.
Fluide Teams ist ein Sammelbegriff für alternative Teamkonzepte, die weniger statisch sind. Sie führen zu größerem Wertschöpfungsfokus und nehmen dafür Abstriche bei Themenfokus, Teamgröße und/oder Teamstabilität in Kauf.
Mobile Teams haben wie statische Teams ein Thema, in dem sie sich spezialisieren (z.B. Checkout in einem Webshop). Sie arbeiten aber nicht exklusiv in ihrem Thema, sondern arbeiten sich in andere Themen ein, wenn es die business-relevante Funktionalität erfordert. Mobile Teams verantworten also die Umsetzung business-relevanter Funktionalität Ende-Zu-Ende. Dazu arbeiten sie sich in die Komponenten an, an denen Änderungen notwendig sind.
Mobile Teams reduzieren Planungs- und Koordinations-Overhead deutlich. Sie funktionieren unter zwei wesentlichen Randbedingungen:
Mission Teams werden temporär für eine Mission gebildet. Die Mitglieder arbeiten bis zum Abschluss der Mission exklusiv nur im Mission Team. Nach Abschluss der Mission gehen die Mitglieder wieder in ihre Stammteams. Mission Teams haben maximalen Wertschöpfungsfokus, sind aber nicht so stabil wie statische Teams. Erfahrungswerte deuten darauf hin, dass Missionen 3-6 Monate dauern sollten.
Im Gegensatz zu Mobilen Teams sind Mission Teams weniger stark auf Einheitlichkeit der Komponenten angewiesen. Die notwendigen Spezialisten können ja ins Mission Team integriert werden.
Mission Teams führen zu extremen Fokus und minimieren Planungs- und Koordinations-Overhead. Kostenlos sind sie aber auch nicht zu haben. Sie haben diese Randbedingungen:
Floating Teams könnte man als “Mission Teams auf Speed” verstehen. Es wird ein viel zu großes Floating Teams gebildet (z.B. bestehend aus 35 Personen), aus dem sich kurzlebige Story Teams (meist 3-4 Personen für 3-4 Tage) bilden. Die Story Teams arbeiten eine User Story ab und lösen sich dann wieder auf.
Floating Teams sind exrem flexibel, funktionieren aber nur unter spezifischen Randbedingungen:
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Über den Autor
Stefan Roock hilft Unternehmen, Führungskräften und Teams dabei, ihre Potenziale zu entfalten - hin zu erfolgreichen Unternehmen, die ihre Kunden und Mitarbeiter begeistern. Er ist davon überzeugt, dass dazu strukturelle, personelle und interpersonelle Themen im Zusammenspiel adressiert werden müssen.
Veröffentlichungen (u. a.):
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