Daily Scrum: Ein Meeting mit vielen Funktionen
Prinzipiell ist so ein Daily Scrum oder Standup ja eine ganz einfache Sache: Das Entwicklungsteam trifft sich im Stehen für maximal 15 Minuten und reihum beantwortet jeder die drei Fragen:
Was habe ich seit dem letzten Mal gemacht?
Was behindert mich?
Was mache ich bis zum nächsten Mal?
Es macht aber doch einen großen Unterschied aus, mit welcher Einstellung und Idee man zu Werke geht. Will ich dem Product Owner einen Status liefern (dafür ist es nicht da, kann aber ein Nebeneffekt sein)? WIll ich mich im Team koordinieren und gemeinsam schauen, wie wir den Tag am wertvollsten gestalten? WIll ich einfach nur sicherstellen, dass sich keiner an seinen Aufgaben festbeißt und sich stattdessen rechtzeitig Hilfe beschafft?

Und es gibt noch ganz viele andere Motive, die in so ein einfaches tägliches Meeting hineinwirken. Dabei gibt es aus meiner Sicht kein generelles richtig oder falsch, sondern vor allem Situationen und Umstände, die es für Teams zu bestimmten Zeiten mehr in die eine und zu anderen Zeiten mehr in eine andere Richtung zieht. Und so soll es auch sein.

Unser früherer Kollege Arne Roock hat dazu in der Agile Review 2012/02 einen Artikel geschrieben, den ich dir hier mal verlinkt habe.

Wozu nutzt du eure Daily Scrums/Standups noch?
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Steh auf, wenn du Entwickler bist!
Der Norden Agil am 2. Juli: "Was macht der ScrumMaster den ganzen Tag?"
Die letzte Abendveranstaltung "Der Norden Agil" am 22. April war ein schöner Erfolg. VIelen Dank noch mal an Rolf Dräther, der einen sehr interessanten Vortrag  zu "Agile Happiness" gehalten hat. Vielen Dank auch für das freundliche und konstruktive Feedback der Teilnehmer. Das hat uns motiviert, eine feste Vortragsreihe aus "Der Norden Agil" zu machen. So geht es weiter:

„Was macht der ScrumMaster den ganzen Tag?“
Doreen Timm und Henning Wolf beschreiben die Vielfältigkeit des Aufgabenbereichs der ScrumMaster und welche Haltung und Einstellung er haben sollte. Zudem beschreiben sie seine Superkraft und den Business Case, warum sich Fulltime-ScrumMaster rechnen. Ganz konkret führen sie in ihrem Vortrag 44 Aufgaben auf, die ScrumMaster neben der Meetingmoderation noch übernehmen. 

Im Anschluss an den Vortrag werden wir einen kleinen Open Space veranstalten, sodass wir gemeinsam dieses und weitere Themen diskutieren können.

Hier der Ablauf für den 2. Juli 2015 "Der Norden Agil":
ab 18:00 Uhr: Einlass, Bier, Brause und Brötchen
18:45 Uhr: Vortrag "Was macht der ScrumMaster den ganzen Tag?" von Doreen Timm und Henning Wolf
ab ca. 19:45 Uhr: OpenSpace Marktplatz
21:00 Uhr: Abschluss und Kurzzusammenfassung der OpenSpace-Ergebnisse
ab 21:15 Uhr: Ausklang bei Bier, Brause und Brötchenresten 
Ich freue mich auf den Abend. Nach der Erfahrung vom letzten Mal empfehle ich dir eine frühe Anmeldung.

Zur Anmeldeseite "Der Norden Agil"...
Der Norden Agil
Interessante Schulungen in Hamburg und München in nächster Zeit
Ich möchte die Gelegenheit ergreifen drei Schulungen herauszupicken, von denen bestimmt mindestens eine für dich oder deine Kolleginnen und Kollegen interessant ist:

Hamburg, 17. Juni: Retrospektivenschulung mit Ilja Preuß
Retrospektiven sind ein existentieller Kern agilen Vorgehens. Durch Retrospektiven gestalten wir den agilen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. In der Schulung wird praktisch eingeübt, wie man Retrospektiven als ScrumMaster, Coach oder Projektleiter erfolgreich plant und durchführt.

Hamburg, 1.-2. Juli: Meeting-Moderation mit Claudia Reitenbach und Peter Rößler
Wir hören von Kunden immer wieder, dass viele ihrer Meetings und Besprechungen zäh sind und es lange dauert, zu einer Entscheidung zu kommen. Auf Nachfrage nach den Ursachen werden meist die gleichen Themen genannt: Endlose Diskussionen, Unklarheit über das Ziel des Meetings, fehlende Maßnahmen am Ende des Meetings. Von jeder/m Mitarbeiter/in wird heute implizit erwartet, dass sie/er auch ad-hoc Meetings zielführend moderieren können. Besonders gilt dies für Scrum Master und Product Owner. In diesem Training vermitteln wir die theoretischen und praktischen Grundlagen der Meeting-Moderation.

München, 21-23. Juli: Management agiler Teams mit Christian Dähn und Ilja Preuß 
"Management agiler Teams" ist eine 2-tägige Schulung für Manager und Teamleiter, die erste Erfahrungen mit agilem Vorgehen in ihrer Organisation gesammelt haben und an fortgeschrittenen Ansätzen interessiert sind. Nach der Schulung verstehen Sie den Hintergrund agiler Ansätze aus Führungssicht und sind in der Lage, agile Teams effektiv zu unterstützen und in die gesamte Organisation einzubinden.

Hamburg, 18.-20. August: Skalierung mit Scrum mit Markus Gärtner
Mit dieser neuen sehr ausführlichen Schulung zum Skalieren mit Scrum bieten wir sehr konkrete Hilfestellungen an, wie Produkte von vielen Scrum-Teams gemeinsam erstellt werden können. Vom nötigen Wissen über diese Veränderungen, die veränderten Meetings, die Strukturen und das Backlog behandelt diese Schulung, welche Optionen man dafür hat.  

Ich wünsche dir schon mal viel Spaß und empfehle frühe Buchung.

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Zur Schulung Management Agiler Teams...
Zu Scrum skalieren...
Interessante Schulungen
10 Jahre it-agile: Arbeiten für ein Apple und ein iPhone
In meiner kleinen Reihe zu 10 Jahren it-agile beschreibe ich dieses mal unseren Umgang mit Spesen.

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, wann es genau war, vermutlich vor ungefähr 5 Jahren. Da haben wir unseren Kollegen freigestellt, was für ein Notebook sie sich auf Firmenkosten kaufen wollen und was für ein Smartphone. Im Scherz hatte ich also einen Tweet formuliert, der darauf hinwies, dass man bei it-agile "für ein Apple und ein iPhone" arbeiten kann. Daraus ergab sich in der Folge tatsächlich die Einstellung eines Mitarbeiters, der bis Ende letzten Jahres bei uns war. Es machte mir noch mal deutlich, wie wenig selbstverständlich heute so eine Gerätepolitik ist. Und mir ist auch bewusst, dass es für einen so kleinen Laden wie den unseren viel einfacher ist mit einer sehr losen Infrastruktur auszukommen und nicht viel Bedarf an spezieller Software auf unserer Hardware.

Letzten Endes ist es eine Management- oder Leadership-Idee die hinter dieser Entscheidung stand: Die Leute sind alle schlau und können selbst am besten entscheiden, was sie brauchen.
So halten wir es auch bei den Reisebuchungen und Spesenabrechnungen: Es gibt hierfür keine Regelung, nur den Rahmen, dass wir nur abrechnen, was gesetzlich erlaubt ist (was also schon allerhand Regelung bedeutet). Wir schreiben aber nicht vor, ob Mitarbeiter mit der Bahn fahren, fliegen oder das Auto nehmen. Wir schreiben nicht vor, ob sie sich für die 1. Klasse entscheiden oder sechs Wochen vor dem Flug zum nicht umtauschbaren Schnäppchenpreis ihr Ticket buchen.
Meine Kollegen sind als Berater viel unterwegs. Mit dem Reisen geht jeder individuell anders um und hat andere Bedürfnisse. Dem wird unsere Regelung gerecht. Gestiegen sind unsere Reiskeosten seitdem übrigens nicht.
Wir haben mit der Regelung damals zusätzlich vereinbart, dass wir uns wechselseitig Transparenz über unsere Ausgaben herstellen. Dieses Versprechen halten wir nur so halb ein, weil es zwar theoretisch geht, aber doch im Einzelnen recht umständlich ist (und in der Praxis nur wenig im Detail genutzt wird).
Ich glaube schon, dass solche Regelungen dazu beitragen, dass Mitarbeiter sich ernst genommen fühlen. Was das Reisen und das Ausfüllen einer Spesenabrechnung angeht, kann es aber totale Zufriedenheit kaum geben. Speziell das Reisen war schon immer der Hauptgrund, warum Mitarbeiter it-agile verlassen. Daran hat auch die neue Regelung nichts geändert. DIskussionen um Details zum Reisen finden aber seitdem nicht mehr statt und so können wir uns in dieser Zeit unseren Kunden widmen. Das machen wir nämlich am liebsten!


Fragen zum Beitrag?
10 Jahre it-agile: 2005-2015
Coachingtipp: Good enough for now (gut genug, um fortzufahren)
Wenn es wieder Zeit ist, den Newsletter zu schreiben, frage ich gerne Kollegen, welchen Coachingtipp sie für dich haben. Dieses Mal konnte ich Stefan Roock dafür gewinnen, einen Coachingtipp zu beschreiben, den er häufig in der Moderation von Management-Workshops verwendet. Lest selbst:

In Gruppenprozessen wie z.B. Workshops gibt es häufig ein Spannungsfeld aus dem Wunsch nach Vorwärtskommen und der Notwendigkeit, die Beteiligten mitzunehmen. Die einen haben ein Thema gedanklich längst abgeschlossen und wollen zum nächsten Schritt weitergehen. Die anderen sind noch mit dem Thema beschäftigt und wollen weitere Fragen klären. Die erste Gruppe fühlt sich gelähmt, die zweite gedrängt. Diese Situation kann der Diskussion jegliche Energie entziehen.
Ich arbeite dann gerne mit der Idee "good enough for now" (gut genug, um fortzufahren). Ich versuche gleich zu Beginn ein Verständnis in der Gruppe darüber zu schaffen, dass nicht alle Fragen geklärt werden können oder gar die perfekte Lösung konzipiert werden kann. Stattdessen müssen wir regelmäßig darüber reflektieren, ob der erreichte Diskussionsstand gut genug ist, um fortfahren zu können. Das kann man z.B. über Handmeldungen schnell herausfinden. Wenn Teilnehmer noch nicht soweit sind, dass sie fortfahren können, frage ich sie ganz konkret, was für sie noch geklärt werden muss. Daraus entsteht dann ggfs. eine konkrete ToDo-Liste für die weitere Diskussion. Und natürlich kann man gemeinsam darüber reflektieren, ob die Fragen wirklich an Ort und Stelle geklärt werden müssen. Häufig reicht es für die Teilnehmer aus, wenn sie die Gewissheit haben, dass das Thema nicht verloren geht und nach dem Workshop adressiert wird.
 
Welchen 
Coachingtipp hast du in einem unserer Trainings oder von einem unserer Coaches erhalten, der sich für dich als besonders nützlich erwiesen hat? Das würde mich interessieren, schreibe mir.

Agiler werden mit it-agile...
it-agile Coachingtipp: Timeboxing in Besprechungen
Aktuelle Schulungstermine
Hier als Service für Sie unsere nächsten Schulungs- und Workshoptermine:
CSM für Fortgeschrittene (CSM) 19.-20. Mai in Hamburg mit Henning Wolf
Scrum Basics 26. Mai in München mit Sebastian Keller
Certified ScrumMaster Deluxe (CSM) 16.-18. Juni in München mit Markus Gärtner
Certified Scrum Developer (CSD) 30. Juni - 02. Juli in Hamburg mit Sven Günther
Meeting-Moderation 01.-02. Juli in Hamburg mit Claudia Reitenbach und Peter Rößler
Certified ScrumMaster (CSM) 08.-09. Juli in Hamburg mit Markus Gärtner
Lean User Research für PMs und POs 16. Juli in Hamburg mit Markus Andrezak
Management Agiler Teams 21.-23. Juli in München mit Ilja Preuß und Christian Dähn
Certified Scrum Developer (CSD) 28.-30. Juli in München mit Sebastian Keller
Certified ScrumMaster (CSM) 12.-13. August in Hamburg mit Markus Gärtner
Kanban in Action 18.-19. August in München mit Wolfgang Wiedenroth
Skalierung mit Scrum 18.-20. August in Hamburg mit Markus Gärtner
Certified Scrum Developer (CSD) 25.-27. August in Hamburg mit Sven Günther

Schulungsübersicht it-agile...
it-agile Schulungen
Schiff des Monats: ECL Challenger
Die ECL Challenger ist mit 100 m Länge und 16,5 m Breite kein wirklich großes Containerschiff. Dank der eigenen Kräne an Bord kann sie auch Häfen anlaufen und dort Container entladen, die keine Containerterminals haben. Ausgesucht habe ich die Challenger natürlich wegen des Namens: Herausforderer.

Ich persönlich finde Herausforderungen toll. Sie motivieren mich. Ich kann mir für mich persönlich nicht vorstellen, dauerhaft irgendetwas zu arbeiten, was keine Herausforderung mehr für mich zu bieten hat. Die Gründung von it-agile vor mehr als 10 Jahren war eine Herausforderung. Die erfolgreiche Einführung von Scrum oder Kanban in Unternehmen ist meist eine Herausforderung.
Der Begriff Herausforderer impliziert aber auch, dass irgendwer herausgefordert wird. Oft genug ist das erstmal "nur" der Status quo, damit aber oft auch diejenigen, die den Status quo herbeigeführt haben, ihn heute vertreten und eben meistens gern haben. Die fühlen sich dann zu Recht herausgefordert. Zusätzlich glauben viele, dass den Herausforderern nicht nur wichtig ist zu gewinnen, sondern auch, dass andere verlieren. Das habe ich schon als Vorwurf gehört. Darum geht es mir aber nicht: Ich will, dass die Verbesserung gewinnt. ich will, dass es für das Gesamtsystem besser ist als vorher. Und ich bilde mir ein, dass es in Summe damit für mehr Menschen besser ist als vorher. Über die Zeit habe ich gelernt, dass Veränderungen immer des Einbindens der Betroffenen benötigen, insofern höre ich ihre Bedürfnisse heute besser. Allen recht machen kann man es als Herausforderer trotzdem nicht. Wenn sich etwas ändern und verbessern soll, kann es nicht gleichzeitig so bleiben wie es ist.  

Welche Herausforderungen hast du? Wie gehst du mit ihnen um? Gibt es bei euch Verlierer? Schreibe mir gern dazu. Danke im Voraus.


Wenn du eine größere Aufnahme des Schiffs des Monats sehen willst, klicke einfach auf das nebenstehende Bild.

Schiff des Monats: ECL Challanger