Nachklapp Scrum Day, u.a.: „Was macht der Scrum Master den ganzen Tag?“ mit Sketchnote, Folien, Artikel
 
Anfang Juni war ich zusammen mit meiner Frau Nadine auf dem Scrum Day in Filderstadt. Wir haben dort viele Kunden und Kollegen getroffen und viele neue Agilisten kennengelernt. An unserem Stand waren die agile reviews, Poster und Postkarten sehr beliebt. Der Standup-Teppich hat zu Gesprächen angeregt.

Mir hat die Keynote von Scrum-Erfinder Jeff Sutherland wieder einmal sehr gut gefallen. Er hat vor allem darauf hingewiesen, dass Scrum für Wirkung gemacht ist. Damit man besser und schneller bessere und passendere Software oder Produkte erstellt. Das scheint zuweilen vergessen zu werden. Ich stimme Jeff vollkommen zu, schließlich ist Scrum nicht primär ein Endorphinausschüttungsprogramm für Entwickler. Scrum ist Mittel zum Zweck, und dieser Zweck sind gute und wirtschaftlich erfolgreiche Produkte.

Mein Vortrag „Was macht der Scrum Master den ganzen Tag?“ war ganz gut besucht. Der Vortrag hat mal als Pecha-Kucha angefangen, dann habe ich ihn einmal bei „Der Norden Agil“ zusammen mit meinem Kollegen Sven Günther gehalten. In dieser Iteration und Überarbeitung sind ein paar weitere Erfahrungen aus der Praxis meiner als Scrum Master arbeitenden Kollegen eingeflossen. Deswegen hatte ich das Gefühl, dass er noch besser funktioniert hat. Du findest die Folien und die Sketchnote auf unserer Webseite. Dort ist außerdem ein Artikel als PDF zum Thema verfügbar.

Zusammen mit Nadine habe ich dann noch einen Vortrag zum Agilen Unternehmen gehalten. Unser Beispiel war – wenig überraschend – it-agile. Die meisten Fragen der Teilnehmer gab es zu unserem Gehaltsmodell, einige zu Entscheidungen. Für uns war es eine Vortragspremiere und ich muss mich beim nächsten Mal etwas zusammenreißen, dass ich nicht ganz so ausführlich zu meinen Folien spreche und Nadine die Zeit raube. Auch diese Folien kannst du dir als PDF gerne anschauen. 
 
 
Sketchnote, Folien, Vortrag zu ScrumMaster-Aufgaben...
 
Folien zum Agilen Unternehmen als PDF...
ScrumMaster
   
 
 
 
 
   
Standup-Teppich jetzt im Shop
 
Im letzten Newsletter hatten wir den Standup-Teppich vorgestellt und dazu eine Umfrage gestartet. Vielen Dank für deine Teilnahme! Der Gewinner eines Teppichs ist Dieter Bertsch von der Allianz aus München.

Unsere Erkenntnisse:
Auf die Frage, ob man gerne so einen Teppich für sein Team hätte, ergab sich auf der Skala von 1 bis 10 der Durchschnittswert 8,82.
Die Preiserwartung lag mit durchschnittlich 69,20€ deutlich niedriger als der Produktionspreis.
Ungefähr 35% wären bereit, bis zu 200€ netto für den Teppich auszugeben (in etwa unser Produktionspreis), nur etwas über 5% auch 250€ netto.
Überraschende 75% der Teilnehmer waren der Meinung, it-agile sollte ihnen einen Teppich schenken. Wir haben uns die Gründe dafür gut angeschaut und zumindest ein paar Teppiche tatsächlich verschenkt.

Bei unserem Hersteller haben wir jetzt eine größere Bestellung aufgegeben, sodass wir einen Preis von 200€ netto (238€ inkl. MWSt.) inkl. Versand ermöglichen können. Die ersten zwei Bestellungen für Teppiche sind schon eingegangen. 
 
 
Zum Standup-Teppich im it-agile-Shop...
Standup-Teppich
   
 
 
 
 
   
Scrum Tuning Day am 22. September - möglicherweise kostenlos für dich
 
Gerade in unseren Zertifizierungsschulungen zu Scrum fehlt oft die Zeit, um auf individuelle Kontexte der Teilnehmer einzugehen. Zudem beginnt oft das Lernen – wie beim Führerschein fürs Auto – erst nach der Schulung in der täglichen Praxis. Unsere Standardantwort auf dieses Problem heißt: Beratung und Coaching und ggf. einzelne Workshops vor Ort. Das stellt für viele eine Hürde dar und deswegen wollen wir die Lücke zwischen Schulung und Beratung mit dem Konzept der Scrum Tuning Days füllen. Damit haben wir als exklusives Angebot für unsere Schulungsteilnehmer aus den CSM- und CSPO-Kursen schon angefangen und erste Erfahrungen gesammelt. Gelernt haben wir, dass es neben einem offenen Konzept des Austauschs gewünscht ist, dass es zu einzelnen Themen Vertiefung gibt. 
Deshalb bieten wir am 22. September in Hamburg den Scrum Tuning Day an. Je eher du dich anmeldest, umso eher können wir deine Wünsche für Themen berücksichtigen. In jedem Fall bieten wir Einzelgespräche mit it-agile-Coaches an und einen Austausch mit den anderen Teilnehmern. Mehr Infos findest du auf unserer Webseite.

Und das Tollste: Wenn du in den letzten 12 Monaten einen CSM oder CSPO bei uns besucht hast, dann ist die Veranstaltung für dich kostenlos! (Andernfalls ist sie ziemlich günstig.) 

Wir freuen uns auf dich und deine Herausforderungen in der Praxis!
 
Info und Anmeldung Scrum Tuning Day...
Scrum Tuning Day
   
 
 
 
 
   
Dein Beitrag zu den XP Days Germany gesucht
 
Die erste agile Methode, mit der ich in Berührung kam, war eXtreme Programming (XP). Die meisten Scrum-Teams setzen heute technisch XP-Praktiken wie Pair-Programming, testgetriebene Entwicklung oder Continuous Integration ein. Ich bin deshalb sehr froh, dass wir seit 2006 an der Organisation der XP Days Germany beteiligt sind und diese gemeinsam mit der andrena objects ag organisieren.

In diesem Jahr brauchen wir dich und deine Idee für eine Session, weil wir gerne noch mehr Auswahl für das Programm hätten. Der Call for Participation ist bis zum 8. Juli verlängert.

Weil wir die XP Days als Netzwerk- und Diskussionsplattform verstehen, können die Sessions, um die wir dich bitten, gerne ungewöhnlich, provokant, polarisierend oder experimentell sein. Du hast neue Technologien auf eine ungewöhnliche Weise kombiniert (oder willst dies tun)? Dein Team hat einen ganz besonderen agilen Weg gefunden? Ihr habt es geschafft, Software Craftsmanship erfolgreich in euren Arbeitsprinzipien zu verankern? Ihr habt TDD wiederbelebt und möchtet anhand von Codebeispielen zeigen, wie es richtig geht? Du kennst die besten Tipps für das Refactoring von JavaScript-Code? Euer Management denkt und lenkt agil? Ihr habt einen spielerischen Weg gefunden, um agile Prinzipien oder softwaretechnische Konzepte erlebbar zu machen? Oder du stellst einige Werte, Prinzipien oder Praktiken von eXtreme Programming und anderen agilen Vorgehensweisen infrage?

Dann rede, code, schauspieler und diskutiere darüber. Die XP Days sind ein sicherer Rahmen für Experimente und ehrliches Feedback. Und wer mit einer eigenen Session vertreten ist, für den oder die ist die Teilnahme an den XP Days kostenlos.

Wir freuen uns auf deinen Beitrag! Wenn du einen it-agile-Coach oder -Berater im Hause hast, dann sprich ihn gerne an; er hilft dir gerne bei deiner Einreichung oder ihr macht gemeinsam eine Session.
 
 
Zu den Einreichungen für die XP Days Germany...
XP Days Germany
   
 
 
 
 
   
Agiler Tipp aus der Praxis: Problem und Rahmen statt Lösung
 
Der Agile Tipp in diesem Monat richtet sich vor allem an Führungskräfte, egal ob Scrum Master, Product Owner, Teamleiter, Manager:
 
Stellen wir uns folgende Situation vor: Wir haben zwei Teams, die ungefähr dasselbe leisten können und aktuell mit unterschiedlichen Projekten betraut sind. Jetzt kommt ein neuer Kunde und wir wollen auch diesen bedienen. Technologisch und fachlich ist der Rahmen für den neuen Kunden derselbe, den unsere beiden Teams verwenden und gut beherrschen.

Ansatz 1: Lösung
Ich bin persönlich ein großer Freund stabiler Teams. Als Manager bin ich froh, dass die Teams gut funktionieren. Ich will sie deshalb nicht auseinanderreißen. So entscheide ich, dass eines der Teams den neuen Kunden übernimmt. Ich vermute, dass perspektivisch die aktuellen Aufgaben von Team 2 weniger werden, weil deren Produkt im Produktlebenszyklus weiter ist. Ich gebe deshalb Team 2 den neuen Kunden. Die sind vermutlich nicht begeistert und fühlen sich ungerecht behandelt, aber mit gutem Zureden werden sie das schon machen. Im Hinterkopf merke ich mir, dass Team 2 bei mir etwas gut hat und die nächste Belastung für Team 1 reserviert ist.

Ansatz 2: Problem und Rahmen 
Ich spreche mit beiden Teams (oder Teamvertretern). Ich gebe ihnen das Problem. Zudem setze ich einen möglichst klaren Rahmen für die Lösung, z.B. Teamstabilität. Ich stehe bereit, um Lösungsvorschläge zu diskutieren, vielleicht behalte ich mir sogar vor, am Ende die Entscheidung zu treffen. Aber ich erwarte mindestens einen Vorschlag, wie wir den neuen Kunden bedienen können.

Diskussion
Ich persönlich neige zu Ansatz 1, weil ich ungeduldig bin und mich für wirklich schlau halte und tolle Ideen habe. Dafür erlebe ich aber auch, dass Ansatz 1 zu weniger Verantwortungsübernahme für die Lösung führt. Und jede ungeklärte Detailfrage zur Lösung wieder bei mir aufläuft.
Deshalb weiß ich, dass es wirklich schlau wäre, wenn uns öfter Ansatz 2 gelingt. Denn er birgt die Chance, dass wir auf bessere Lösungen kommen, weil die handelnden Personen selbst (in unserem Fall die Teammitglieder der beiden Teams) Wissen und Ideen haben, die ich nicht hatte. So könnte die Lösung sein, dass der Schmerz geteilt wird. Vielleicht verantwortet Team 2 heute eine gemeinsame API der beiden Teams, die Team 1 übernimmt, wodurch zumindest etwas mehr Freiraum für Team 2 entsteht, um den neuen Kunden zu bedienen.
Es ist nicht leicht, den Rahmen ausreichend gut zu beschreiben. Entweder man vergisst Wesentliches oder macht ihn so eng, dass die Lösung alternativlos wird. So bietet es sich vielleicht an, dass man zusammen eine Lösungsdiskussion führt und die entstehenden Lösungen mit ihren Konsequenzen gemeinsam durchdenkt. Dabei ist es wichtig, dass man Ideen, die auf den ersten Blick absurd scheinen, nicht zu früh ausschließt. 

Das Tolle an diesem Tipp: Ich habe dir damit nur ein Problem und einen Rahmen gegeben, die Lösung für dich/euch musst du selber finden.


Hattest du in deiner agilen Praxis ein Erlebnis, das du teilen magst? Dann schreibe mir doch gerne.    

 
 
Agiler werden mit it-agile...
Problem und Rahmen statt Lösung
   
 
 
 
 
   
Aktuelle Schulungstermine
 
Hier als Service für dich unsere nächsten Schulungs- und Workshoptermine, in denen es noch freie Plätze gibt:
Certified Scrum Product Owner deluxe (CSPO) 12.-14. Juli in Hamburg mit Markus Gärtner
Kanban Management Professional 1 (KMP I) 19.-20. Juli in Nürnberg mit Wolfgang Wiedenroth
Certified Scrum Developer (CSD) 26.-28. Juli in Hamburg mit Sven Günther
Scrum Basics 2. August in München mit Peter Rößler
Kanban Management Professional 1 (KMP I) 9.-10. August in Hamburg mit Wolfgang Wiedenroth
Kanban Management Professional 2 (KMP II) 16.-17. August München mit Wolfgang Wiedenroth
Certified ScrumMaster plus Kanban (CSM) 23.-25. August in Hamburg mit Henning Wolf und Florian Eisenberg
Certified ScrumMaster deluxe (CSM) 30. August-1. September in Hamburg mit Henning Wolf
Management Agiler Organisationen 6.-8. September in Hamburg mit Ilja Preuß und Christian Dähn
Certified Scrum Developer (CSD) 6.-8. September in München mit Sebastian Keller
Certified Scrum Product Owner (CSPO) 7.-8. September in Hamburg mit Roman Pichler
Certified ScrumMaster (CSM) 13.-14. September in Hamburg mit Henning Wolf
Kanban Management Professional 1 (KMP I) 13.-14. September in Hamburg mit Wolfgang Wiedenroth
Kanban Management Professional 1 (KMP I) 20.-21. September in München mit Wolfgang Wiedenroth
Certified Scrum Product Owner plus Exploration (CSPO) 20.-22. September in Hamburg mit Stefan Roock und Markus Andrezak
Denkwerkstatt Komplexithoden 23. September in Hamburg mit Niels Pfläging
Management Agiler Teams 27.-29. September in Hamburg mit Ilja Preuß und Anna Lorenz
Certified Scrum Developer (CSD) 27.-29. September in Hamburg mit Sven Günther
 
Schulungsübersicht it-agile...
it-agile Schulungen
   
 
 
 
 
   
Schiff des Monats: MOL Brightness
 
Die MOL Brightness ist ein Containerschiff mit 337 m Länge und einer Breite von 48 m. Das ist ziemlich groß und bietet genug Platz für 10.000 Standardcontainer.

Das Wort Brightness steht für Helligkeit, meint bei Farben aber Leuchten und bei Augen oder Sternen das Strahlen. Wenn wir sehen, dass bei unserem Gegenüber die Augen strahlen, dann berührt das besonders. Wenn wir womöglich der Verursacher dieses Strahlens sind oder dazu zumindest beitragen konnten, ist das sehr schön. 

Und damit lande ich bei einem Thema, das mich offensichtlich immer wieder beschäftigt. Hier im Newsletter z.B. beim Schlepper „Perfect“ oder der „MOL Brilliance“, einem Schwesterschiff der MOL Brightness: Ich finde gut genug als Ziel nicht gut genug. Ich will mit meinen Kolleginnen und Kollegen unsere Kunden begeistern, nicht nur zufriedenstellen. Dabei gelingt uns das ganz bestimmt bei weitem noch nicht so oft, wie wir das gerne hätten. Das finde ich gar nicht weiter schlimm, solange man am Ziel dran bleibt und sich immer weiter in diese Richtung verbessert.
Schrägerweise wird man dazwischen Entscheidungen treffen müssen für Lösungen die wirklich „nur“ gut genug sind. Das ist pragmatisch, denn tatsächlich bedeutet es „gut genug für jetzt“. Gut genug, um eine Basis der Weiterentwicklung in Richtung Kundenbegeisterung sein zu können.

Nicht jeden Kunden werden wir begeistern können. So wie das Containerschiff eben den Transport von Containern als Aufgabe hat und eher unbrauchbar wird, wenn man damit eine Kreuzfahrt machen möchte. Umso wichtiger, dass wir wissen, was unseren Kunden ein Strahlen in die Augen zaubert. 

Wann hast du das letzte Mal gestrahlt?
Schreibe mir gern - das wird bei mir ein Strahlen auslösen.


Wenn du eine größere Aufnahme des Schiffs des Monats sehen willst, klicke einfach auf das nebenstehende Bild.
 
Schiff des Monats: MOL Brightness