Guten Tag {Vorname},

die Sonderausgabe der agile review geht in den nächsten Tagen in den Versand für alle Abonnenten. Unser Thema ist Kundenbegeisterung. Mehr dazu mit Leseprobe weiter unten.

So richtig begeisternde Änderungen gab es im Juli am Scrum-Guide nicht, aber Jeff Sutherland und Ken Schwaber haben einen Abschnitt zu den fünf Werten von Scrum ergänzt. Darüber habe ich einen kleinen Blogpost geschrieben. Überraschend gut hat das Webinar funktioniert, dass Schwaber und Sutherland zu den Änderungen am Scrum-Guide angeboten haben. Vielleicht berichte ich darüber demnächst mehr.

Mit diesen Themen will ich dich in diesem Newsletter begeistern:

• agile review Sonderausgabe „Kunden begeistern“ mit Leseprobe als PDF
• Neue Schulung am 5./6. Oktober in Hamburg: Management 3.0
• Essential Kanban Condensed – Der Kanban-Guide als kostenloses E-Book  
• Komplexithoden-Denkwerkstatt am 23. September mit Niels Pfläging 
• Aktuelle Schulungstermine
• Agiler Tipp: Fit for Purpose Survey
• Schiff des Monats: Atlantic Companion

Viel Spaß beim Lesen! Schreibe mir gerne, was dich begeistert hat (und was nicht).

Ich wünsche dir und deinen Kollegen einen begeisternden August, 
viele Grüße, 
Henning

P.S.: Hast du dich schon für die Lean Kanban Central Europe am 8./9. November in Hamburg angemeldet? Als Keynote-Speaker stehen schon fest: David J. Anderson, der Vater von Kanban, und Julian Birkenshaw, Professor der London Business School und Management-Experte. Mehr Infos folgen im nächsten Newsletter. Da der Preis kontinuierlich steigt, empfehle ich frühe Registrierung!  

Im letzten Jahr war die Sonderausgabe der agile review dem Thema „New Work“ gewidmet, in gewisser Weise also dem Thema „Mitarbeiter begeistern“. In diesem Jahr haben wir uns für die Sonderausgabe für das Thema „Kunden begeistern“ entschieden.

Dabei sind tolle Inhalte entstanden, für die ich mich ganz herzlich bei den Autoren bedanken möchte.

Das findest du im Heft:

• Markus Andrezak von überproduct beschreibt in seinem ausführlichen Artikel „Nachhaltiger Erfolg - Wachstum und Kundenbegeisterung mit dem 3-Horizonte-Modell“ sehr schön, warum wir Innovationen und Kundenbegeisterung brauchen, zu welchen Konflikten es zwischen Innovatoren und Bewahrern in Organisationen kommt, und Markus gibt auch noch einen Ausblick, wie wir konstruktiv damit umgehen können. Der Artikel ist mit 20 Seiten zugegeben lang, aber jede Zeile wert.   
• Stefan Roock durfte bei den Otto Innovation Days dabei sein und berichtet darüber, wie Otto neue Wege geht, um zu neuen kundenbegeisternden Innovationen zu kommen. 
• Zudem hat Stefan ein Interview mit Roman Pichler geführt über Kundenbegeisterung, Product Owner und sein neues Buch „Strategize“.
• Markus Gärtner und Henning Wolf erklären das Kano-Modell der Kundenzufriedenheit. Das Modell lässt sich gut auf größere Features oder Eigenschaften von Produkten anwenden und es gibt sogar ein Umfragemodell dazu, wie man herausfinden kann, welche Eigenschaften den Kunden wie wichtig sind.
• Scrum Master können mit der richtigen Meeting-Moderation begeistern. Fünf begeisternde Tipps dazu geben Peter Rößler und Claudia Reitenbach.
• Zusätzlich: Buchtipps, „Was begeistert it-agile-Kollegen?“ und ein Kollegeninterview von Nadine Wolf, die wissen wollte, was Ralf Lethmate begeistert. 

In der Leseprobe finden sich alle Abstracts der Artikel und das vollständige Interview von Stefan Roock mit Roman Pichler!

Es würde mich wundern, wenn dich das Heft nicht begeistert. Allen Abonnenten wird es bis Mitte August zugestellt. Du kannst jetzt ein Abo ab dieser oder ab der letzten Ausgabe abschließen oder Einzelhefte bestellen.

Ich höre immer wieder von meinen Schulungsteilnehmern, dass es im Management viel Unsicherheit gibt, wie man mit diesen selbstorganisierten Teams umgehen soll. Und überhaupt scheint es in Zeiten von Digitaliserung, Kulturwandel und Generation Y einen Trend zu neuen Managementideen zu geben.

Eine sehr gute Sammlung von praktischen Ideen für modernes Management hat Jurgen Apello in seinem Buch „Management 3.0“ aufgeschrieben. Zu diesen Inhalten bieten wir ab Oktober die passende 2-tägige Schulung an. Durchgeführt wird sie von mir gemeinsam mit Holger Tewis (von Goodgame Studios).

Das sind grob die Inhalte:

• Agiles Management: Welchen Beitrag leisten agile Führungskräfte und was sind ihre Herausforderungen?
• Komplexität: Was ist die Theorie hinter Komplexitätsdenken als Teil des agilen Mindsets?
• Intrinsische Motivation: Wie können Manager dazu beitragen, dass Mitarbeiter kreativ und produktiv bleiben?
• Selbstorganisation: Teams können sich selbst organisieren. Aber auf welchem Level z.B. erfolgen Delegationen?
• Ziele setzen: Selbstorganisation kann zu allem möglichen führen, deswegen sind klare Zielsetzungen so wichtig.
• Kompetenzen entwickeln: Teams und Teammitglieder können ihre Arbeit nur dann erfolgreich gestalten, wenn sie auch die nötigen Kompetenzen dazu haben. 
• Organisationsstrukturen: Wie lässt man eine Struktur entstehen, die eine gute Balance findet zwischen Generalisten und Spezialisten, funktionalen und cross-funktionalen Teams, informeller Führung und festen Rollen.
• Change Management: Führungskräfte müssen sich als Change Agents verstehen, die Veränderungen gestalten: am System, mit Individuen, bei Interaktionen und an den Grenzen des Systems.

Die Schulung wird durch Übungen und Diskusisonen aufgelockert, sodass jeder Teilnehmer praktische Tipps und Ideen für seine tägliche Praxis mitnehmen kann.
 

Anfang Juli war ich mit meiner Frau und dem Kollegen und Kanban-Trainer Wolfgang Wiedenroth zum Kanban Leadership Retreat in Barcelona. Für mich eine tolle Gelegenheit mal wieder mit David Anderson, dem Erfinder von Kanban für die Wissensarbeit, zu sprechen. Und Andy Carmichael habe ich auch persönlich kennengelernt. Die beiden haben zusammen einen Kanban-Guide geschrieben, den sie „Essential Kanban Condensed“ genannt haben.

Der Guide ist aktuell nur auf Englisch erhätlich. Er beschreibt:

• What is Kanban?
• Kanban Values
• Kanban Agendas
• The Foundational Principles of Kanban
• Describing Flow Systems
• The General Practices of Kanban
• Introducing Kanban to Organizations
• Kanban Roles
• Forecasting and Metrics
• Expanding the Application of Kanban

Der Guide erklärt knackig die Grundbegriffe und stellt klar, was der aktuelle Stand von Kanban für Wissensarbeit ist. Er hat dabei nicht die Funktion einer ausführlichen Einführung, wie es die Kanban-Bücher von David Anderson oder Mike Burrows leisten. 

Der Kanban-Guide ist als kostenloses E-Book zu haben oder als Taschenbuch bei Amazon bestellbar.
 

Nachdem der erste Termin im Mai so großen Anklang gefunden hat, freuen wir uns, dass wir mit Niels einen zweiten Termin für seine Denkwerkstatt Komplexithoden vereinbaren konnten.
Niels Pfläging, Autor der Bestseller „Komplexithoden“ und „Organisation für Komplexität“ zeigt, wie sich zeitgemäße Organisationen denken, bauen und entwickeln lassen.
Er bestreitet den Tag im Format einer Denkwerkstatt – ohne Vortrag, ohne Powerpoint, ohne Präsentation. Die Teilnehmer können sich selbst einbringen und den Tag durch ihre Themen und Fragen mitgestalten. Der Tag lebt von Diskussionen, die zum Überdenken der eigenen Denkweisen oder Standpunkte anregen und neue Ideen schaffen.

Einige Teilnehmerstimmen aus dem Mai-Termin:

• „Die kontroversen Diskussionen und Niels streitbare Art haben den Tag reichhaltig und spannend gemacht.“
• „Besonders hilfreich fand ich die Beispiele, an denen wir die Theorie plastisch erläutert haben; das hat mir gute Ideen für meinen eigenen Kontext gegeben.“„Ich habe besser verstanden, was es bedeutet, sich Problemen systemisch zu nähern. Und erstaunlich ist, wie schwer das fällt und wie wichtig es ist, sich von Schuldzuweisungen zu verabschieden.“
• „Für mich ist als richtungsweisende Idee klarer geworden, konsequent zu dezentralisieren.“

Vielleicht willst auch du ein Komplexithoden-Denker werden und bei uns im September vorbeischauen?

Auf dem Kanban Leadership Retreat Anfang Juli in Barcelona habe ich eine tolle Umfragetechnik gelernt, die ich gerne mit dir teilen möchte. Es geht um die Frage, ob unser angebotener Service (oder unser Produkt, unsere Entwicklung, Schulung etc.) eigentlich seinen Zweck erfüllt. In der Kanban-Welt sprechen wir von „fit for purpose”. Das Bild zu diesem Tipp zeigt David Anderson beim Erklären des „Fit For Purpose Survey“.

Um den Stand der Fitness herauszufinden hilft uns meist eine rein quantitative Aussage wie eine Schulnote wenig. Deswegen sammeln wir an zwei Stellen auch qualitative Daten: 1. Was war denn eigentlich der Zweck? 2. Wie kam es zur Beurteilung, dass dieser Zweck eben so erfüllt wurde und nicht besser oder schlechter.

Die Umfrage sieht wie folgt aus:
a) Zu welchem Zweck hast du [diese Schulung besucht | dieses Produkt verwendet | an diesem Meeting teilgenommen | diesen Newsletter gelesen]?
b) Wie gut wurde dieser Zweck erfüllt:
5 – vollständig erfüllt und sogar übertroffen
4 – vollständig erfüllt
3 – im Wesentlichen erfüllt, ein paar kleinere Bedürfnisse nicht erfüllt
2 – wesentliche Bedürfnisse nicht erfüllt
1 – wenig, etwas wert, aber die meisten Bedürfnisse nicht erfüllt
0 – nichts Nützliches, für den Zweck ungeeignet
c) Wieso hast du bei b) genau diese Antwort gegeben?


In der Auswertung fasst man die Werte wie folgt zusammen:
5 und 4 – für den Zweck angemessen
3 – neutral
2, 1, 0 – für den Zweck unangemessen 

Die Ergebnisse werden als ein sogenannter Box-Score notiert, also z.B. [75 - 10 - 15] (18/20) mit der Bedeutung, dass 75% gesagt haben, dass der Service für den Zweck angemessen ist, 10% neutral und 15% den Service für nicht angemessen halten. Dahinter steht, dass 18 von 20 Befragten eine Antwort gegeben haben.
Der Vorteil des Box-Score gegenüber einem Durchschnitt liegt auf der Hand, wenn man folgende Werte vergleicht: [50 - 0 - 50] und [0 - 100 -0]
Beide ergeben einen Druchschnitt von 0, aber das Ergebnis mit 50%, die es für den Zweck angemessen halten ist vermutlich besser. Man könnte daraus z.B. auch schließen, dass man die 50% der unzufriedenen Kunden zukünftig nicht mehr bedienen sollte.  

Man könnte die Umfrage noch so erweitern, dass mehr als ein Zweck angebeben werden kann. So erhält man noch detailliertere Ergebnisse. 



Hattest du in deiner agilen Praxis ein Erlebnis, das du teilen magst? Dann schreibe mir doch gerne.    
 

Die Atlantic Companion war ein 292m langes und 32m breites Containerschiff mit zusätzlicher Roll on Roll off-Funktion, es konnten also Fahrzeuge direkt über eine Rampe am Heck verladen werden. Ich schreibe in der Vergangenheitsform, weil das 1984 gebaute Schiff mittlerweile verschrottet wurde.
Das ist ob des Namens Companion durchaus traurig, wenn uns Gefährten oder Wegbegleiter abhanden kommen.

Mein wichtigster beruflicher Wegbegleiter ist Stefan Roock, den ich schon im Kindergarten kennengelernt habe, mit dem ich zusammen Abitur gemacht und Informatik studiert habe. Unsere erste gemeinsame Firma haben wir 1986 gegründet, mittlerweile sind wir beide Geschäftsführer bei it-agile.
Ich funktioniere am besten im Austausch mit anderen, die meine Ideen schnell verstehen, diese mit eigenen Ideen und Anmerkungen versehen und mit klar formulierter Kritik bewerten. Das klappt erfahrungsgemäß mit Stefan und mir unglaublich schnell. So haben wir schon in 30 Minuten mehr als 15 Themen abgehakt, über die wir uns austauschen wollten.

Weggefährten braucht es gerade dann, wenn wir Veränderungen erreichen wollen. Das ist dir auf dem Weg zur Agilisierung deines Teams vielleicht auch so gegangen. Wenn man ganze Organisationen agilisieren will, geht es nicht ohne viele Weggefährten. Und es braucht dann nicht nur die, die wir sowieso schon kennen (oder mit denen wir im Kindergarten waren). Dadurch wird es in Veränderungsprozessen zu einer wichtigen Fähigkeit, dass wir die richtigen Begleiter finden und uns mit ihnen verbünden, um eben ein Stück des Weges gemeinsam zu gehen. Denn gemeinsam können wir mehr erreichen.  

Ich wünsche dir immer die richtigen Weggefährten!  Schreibe mir gern deine Meinung dazu (oder wenn du einen Weggefährten brauchst).


Für eine größere Aufnahme des Schiffes, klicke einfach auf das nebenstehende Bild.