Diesmal stammt das Leadership-Beispiel von der Newsletter-Leserin Monika, die sich auf meinen Aufruf vom November gemeldet hat:
„Wie ein Trainer mit wenig Trainer-Erfahrung unser verirrtes Team im Herzen in der Bundesliga gehalten hat.“
Vor einigen Jahren hatte unser Team sich aufgrund unterschiedlicher Interessen, mannschaftsinternen Machtkämpfen und dem daraus resultierenden Erfolgsdruck sehr weit voneinander entfernt. Die Saison lief nicht besonders gut. Trotzdem haben wir durch extrem glückliche Umstände in diesem Jahr den Aufstieg in die höchste deutsche Liga geschafft. Aber was jetzt? Die Teammitglieder waren aufgeregt und ungeduldig, jeder wollte dabei sein.
Parallel zur Teamführung durch den Trainer gab es jedoch eine Vereinsführung, die in diesem Jahr an jüngere, leistungsorientiertere Personen übergegangen ist. Diese Vereinsführung hat vom Trainer zunächst ein Konzept für die neue Runde in der höchsten deutschen Liga verlangt. Nachdem sich Trainer und Vereinsführung nicht einig wurden, musste auch der Trainer einer anderen Personalie weichen, die von da an für das Training verantwortlich war. Die Teamführung hat eine Person der Vereinsführung übernommen. Nennen wir ihn Klaus.
Klaus war unser Mann und ist das Leadersheep in unserem Team. Die Phasen der Teambildung sind wir alle durchgegangen und er hat einen aufgewühlten Haufen junger Leute zusammengebracht, bis wir beinahe den Klassenerhalt geschafft haben. Da das Team sich schon kannte und klar war, dass die Truppe so starten wird, sind wir gleich mal direkt in die Storming-Phase eingetreten. Verbale Ausrutscher waren an der Tagesordnung, gegenseitige Missgunst sowieso und ein Teammitglied hat uns sogar verlassen. Nachdem aber der Dampf abgelassen werden konnte, konnten wieder alle klarer denken. Klaus hat ein Ziel, eine Vision aufgebaut, in der wir den Klassenerhalt in der Bundesliga feiern. Diese hat uns zusammengeschweißt. Immer wieder hat Klaus die Vision mit solcher Überzeugung und Energie ausgemalt, dass wir an nichts anderes mehr denken konnten. Schnell haben sich alle an die von ihm vorgegebenen Regeln gehalten. Eigentlich gab es nur eine: Fokus – absoluter Fokus auf genau das was Du tun sollst. Keine Termindiskussionen, keine Fragen, wer fährt mit wem, wo gibt’s was zu essen? Alles, was uns umtrieb, hat er uns abgenommen, sodass wir unseren Fokus einzig auf das Training und den Wettkampf richten konnten. Und was ist passiert? Wir waren einfach nur so gut! Wir waren einfach spitze! Ein Team, ein Ziel, sehr gute Resultate! Für den Klassenerhalt hat es zwar nicht gereicht, aber es war die beste Saison, die ich je erlebt habe und Klaus hat mich persönlich davon abgehalten, meinen Sport an den Nagel zu hängen!
Kennst du ein Beispiel für gelebte Leadership?
Schreibe mir gern dazu.