Wirkung mit Business-Storys fokussieren
In agilen und nicht-agilen Entwicklungen liegt der Fokus nach wie vor auf Ergebnissen. Wir betrachten Produktinkremente, bewerten die Geschwindigkeit / Velocity des Teams und zählen die Anzahl der Features. Dabei vergessen wir allzu oft, dass die Ergebnisse am Ende wertvoll sein müssen. Sie sollen Wirkung für alle erzielen, die irgendein Interesse am Produkt haben.
Die bekannten Artefakte wie Epics und User Stories konzentrieren sich auf die Ergebnisse. Business Stories hingegen richten unsere Aufmerksamkeit auf Wirkung und helfen uns diese zu formulieren. Um frühzeitig eine Wirkung zu erzielen, lassen sich Business Stories ähnlich wie Epics und User Stories klein schneiden. So können wir die Wertschöpfung optimieren und früh echtes Feedback zur Wirkung erhalten.
Eine Business Story beschreibt also eine Wirkung, die wir für Kunden und das eigene Unternehmen erzielen wollen.
Die Wirkung wird selten mehr als ein Best Guess sein. Zunächst kann niemand sicher sagen, ob und wie schnell die gewünschte Wirkung hergestellt werden kann. Daher ist ist der Feedbackzyklus extrem wichtig. Wir sollten Klarheit darüber herstellen, wie häufig die Wirkung evaluiert wird (im Beispiel: monatlich) und welche Kriterien dabei in erster Linie zur Evaluation herangezogen werden.
Nicht zuletzt werden die Beteiligten festgehalten, die es braucht, um die Wirkung zu erzielen. In den meisten Fällen ist bereichsübergreifende Zusammenarbeit gefragt.
Die Evaluationskriterien der Business Storys unterscheiden sich deutlich von den Akzeptanzkriterien der User Storys. Für User Storys kann man im Sprint oder spätestens im Sprint Review feststellen, ob die Akzeptanzkriterien erfüllt sind. Das ist möglich, weil sie sich auf das Produkt (das Ergebnis des Sprints) beziehen. Bei Business Storys sieht die Situation anders aus. Sie beziehen sich auf die Wirkung, die mit dem Produkt erzielt werden soll. Diese Wirkung ist erst nach dem Release im Einsatz feststellbar und sie braucht die „Mitarbeit“ der Kunden. Wir nutzen sie, um wertvolle Dialoge zu führen, in denen wir herausfinden, was die konkrete Abweichung für das Unternehmen und das weitere Vorgehen bedeutet. Ein solches Inspect & Adapt auf Wirkungsebene schafft echte Business Agility.
Das Business Story-Template vergegenständlicht unsere Erfahrung mit der Formulierung guter Business Stories und hilft durch die verschiedenen Kategorien, die richtigen Fragen zu stellen und wertvolle Dialoge mit wichtigen Stakeholdern zu führen.