Peter Rößler, März 2022
„In einem Inhouse Training vor kurzem hatte ich zum ersten Mal Teilnehmende, die sich auch nach Nachfragen und Bitten ihr Video zu aktivieren, nicht dazu überwinden konnten. Spannend fand ich die Antwort des Teams auf meine Frage, welche Team Vereinbarung sie denn dazu nach 2 Jahren Remote Arbeit hätten. Die Antwort war in etwa: „Wir haben uns impliziert darauf geeinigt, dass jeder das für sich selber entscheiden kann.“ Mmmmmh.
Um die gute Trainingsatmosphäre bis dahin nicht durch eine Grundsatzdiskussion zu Video an/aus zu gefährden, habe ich bei diesem Training auf das Video von etwa einem Drittel der Teilnehmenden verzichtet. Das Training verlief gut und ich war sogar erstaunt, dass die Reaktionszeit und das Feedbackgeben der Teilnehmenden ohne Videos trotz sehr interaktivem Training relativ gut klappte.
Im Nachhinein muss ich mich jedoch selber in die Verantwortung nehmen. Wenn ich möchte, dass alle im Training oder Workshop mit Video zugeschaltet bin, muss ich mich im Vorfeld darum kümmern, und ggf. einen „Remote-Vertrag“ dazu mit dem Kunden oder Team vereinbaren. Und für alle Teams, die seit über zwei Jahren mit Remote Arbeit, noch keine explizite Vereinbarung dazu getroffen haben, bietet es sich an eine diesbezügliche Vereinbarung zumindest explizit zu haben.
Ich habe Verständnis, dass vereinzelt Teilnehmende kein Video anschalten wollen. Viele der ursprünglichen Beweggründe bezüglich Privatsphäre oder technischer Schwierigkeiten, sollten nach zwei Jahren durch Basisfunktionalitäten wie verschleierter Hintergrund o.ä. gelöst sein.“